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Am Samstag 24. Februar fand in Tübingen der zweite, von einem grünen Arbeitskries organisierte Fachtag für Ökologisches Bauen statt. Wir kooperierten dazu mit der Architektenkammer; es kamen ca. 90 Teilnehmende.
Diese wurden von Annette Schmidt, Co-Fraktionsvorsitzende der AL/Grünen-Fraktion im Tübinger Gemeinderat, Brigitte Abrell von der Architektenkammer und dem Baubürgermeister Cord Soehlke begrüßt.
Den ersten Vortrag hielt Daniela Schneider, die am Karlsruher Institut für Technologieüber Nachhaltiges Bauen forscht. Sie empfiehlt, sich an den Kreisläufen der Natur zu orientieren. Nach dem cradle to cradle®-Designprinzip. Man sollte also schon beim Planen die Nachnutzung der Materialien bedenken. Dann verzichtet man z.B. auf das Wärmeverbundsystem, dessen viele Schichten sich später nicht mehr trennen lassen. „Es soll kein Müll anfallen, wenn unsere Urenkel dieses Feuerwehrhaus eines Tages so nicht mehr brauchen!“ Das war die Forderung, die der Bürgermeister von Straubenhardt an das Planungsteam stellte, dem Daniela Schneider angehörte. Sie fühlten sich als Pioniere, nahmen das ernst, mussten aber wegen des schwierigen Untergrunds doch einen Kompromiss eingehen. Heute steht das Feuerwehrhaus in dem kleinen Ort bei Pforzheim und ist in Betrieb.
Der andere Referent, Uwe Wulfrath, Geschäftsführer der GWG, findet Zirkularität beim Bauen grundsätzlich richtig, hat aber mehrere Zielkonflikte. 1. Die GWG hat die Aufgabe, bis in fünf Jahren 300 weitere Wohnungen herzustellen – wenn sie Häuser abbricht und neu baut, gelingt das eher, als wenn sie bestehende Häuser renoviert. 2. Sie soll für heutige Menschen bezahlbaren Wohnraum herstellen – auf konventionelle Art ist das eher möglich als mit Berücksichtigung des Kreislaufgedankens. Beispielsweise kostet es zusätzlich Geld, wenn man Handwerkern andere Methoden zeigen will. 3. Die GWGsoll Wohnungen anbieten, die unempfindlich sind gegen Wasserschäden und unsachgemäße Benutzung – das ist mit nicht-ökologischen Materialien und Methoden eher garantiert. Die GWG schlägt nun bei verschiedenen Siedlungen unterschiedliche Wege ein und will systematisch Erfahrungen mit Zirkularität sammeln.
Spannend waren auch die drei jungen Tübinger Unternehmen, die ihre Ansätze vorstellten.
Optocycle sortiert Bauschutt mithilfe von KI. Das Sortieren hat das System anhand unzähliger Fotos von LKW-Ladungen gelernt. Zum Einsatz kommt diese Methode geradein München, wo an Stelle einer großen Kaserne ein Wohnbauviertel gebaut wird; der Bauschutt wird dort gezielt vor Ort recycelt, eine Riesenersparnis.
Sich wieder auf natürliche Materialien besinnen! – Das ist das Motto von Hanfingenieur.Sie setzen auf natürliche Baumaterialien, insbesondere auf Hanf und Kalk. Das erste Tübinger Hanfhaus wird derzeit am Denzenberg gebaut und kann am So 3. März besichtigt werden.
Triqbriq stellt Holzbausteine her, die im Prinzip wie Legosteine funktionieren. Sie lassen sich ineinanderstecken und wieder auseinandernehmen. Verklebungen werden vermieden. Wenn ein Haus nicht mehr taugt, kann man die Holzbausteine für andere Bauten verwenden.
Susanne Bächer
Kontakt: Annette Schmidt Hickmann.Schmidt@, David Greiner t-online.deprivat@ greiner.one
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